Alfa-Veda Verlag – Bücher für Bewusstseinsbezogene Bildung
Autor/in
Dr.
Heinrich Hoffmann
(1809–1894) war Arzt, betreute als Mitglied einer Armenklinik
mittellose Patienten und leitete die Anstalt für Irre und Epileptische
in Frankfurt am Main. Er gilt als erster Vertreter der
Jugendpsychiatrie. Er dichtete bei geselligen Anlässen „Weinlieder für
Ärzte“ und bezeichnete sich selbst als Gelegenheits-Verseschmied. In
Frankfurt ist eine Straße nach ihm benannt, auf der sich heute die
Uniklinik für Psychatrie, Psychosomatik und Psychotherapie befindet.
1844 schrieb und malte er für seinen Sohn den Struwwelpeter, der später
von Mark Twain frei ins Englische übersetzt wurde als Slovenly
Peter.
Der Struwwelpeter war die letzte und kürzeste von sechs
lustigen Geschichten, die Heinrich Hoffmann zu Weihnachten 1844 für
seinen dreijährigen Sohn Carl-Philipp dichtete und malte. Erst 1858
kamen neue Geschichten und Bilder hinzu. Als Psychiater kleidete
Hoffmann die häufigsten kindlichen Störungen und Fehlverhalten in
unterhaltsame Verse und Bilder. Geschichten aus Versen mit farbigen
Bildern waren damals – lange vor Wilhelm Busch und den ersten Comics –
noch völlkommen neu. Das Büchlein eroberte in Windeseile die Welt und
wurde in unzähligen „Struwwelpetriaden“ so oft wie kein anderes
Kinderbuch parodiert, nachgeahmt und mit immer neuen politischen und
kulturellen Botschaften umgedichet. Diese Ausgabe zeigt die Urfassung
von 1845 und die heute bekannte Fassung – in behutsam unserer Zeit
angepasster Sprachform – sowie die von Hoffmann selbst erzählte
Geschichte ihrer Entstehung.