Alfa-Veda Verlag – Bücher für Bewusstseinsbezogene Bildung
Autor/in
Jan
Müller (* 1945) begann seine
literarische Laufbahn 1967 bei Herder als
Übersetzer für jiddische Literatur. Er studierte Kunst und Germanistik
und arbeitete unter anderem als Übersetzer für Englisch und Sanskrit,
Journalist, Marktforscher, Werbetexter, Grafiker, Illustrator und
Lehrer für Transzendentale Meditation. Seit er im Ruhestand ist, findet
er
die Zeit, die im Laufe seiner Reisen durch die Kontinente gesammelten
Buchideen druckreif zu machen und zu veröffentlichen.
Der Rik-Veda ist der älteste überlieferte Ausdruck
indoeuropäischer Sprache und Kultur. Diese Übersetzung interpretiert
den vielschichtigen vedischen Urtext aufgrund eigener
Meditationserfahrungen im Licht von Maharishis Vedischer Wissenschaft
und Technologie. Die Poesie des Urtextes spiegelt sich auch im
Deutschen in der Vieldeutigkeit, der Bildsprache, den Klangspielereien
und dem Versmaß wider, sodass die Hauptwirkung des 9. Mandalas – das
Klären und Fließen von Soma, dem Ambrosia der Götter und dem Met der
Dichter – auch durch die Übersetzung zu spüren ist. Diese stark
erweiterte Auflage geht in einem ausführlichen Nachwort auf die
einmalige Klangstruktur des vedischen Urklangs ein, der unser Weltbild
auch ohne Sanskritkenntnisse bereichern kann, und enthält Aussagen von
Maharishi Mahesh Yogi, die unser Verständnis für diesen ältesten Text
der Menschheit erhellen.
1. Weder Nichtsein noch Sein waren ehedem.
Weder der Luftraum noch jenseits der Himmel.
Was vibrierte? Wo? In wessen Obhut?
Wasser? Was war das? – Unergründliche Tiefe.
2. Weder Tod noch Unsterblichkeit gab es da
noch die Erscheinung von Tag und Nacht.
Es atmete windstill aus eigener Kraft
dieses Eine. Nichts anderes war da.
6. Wer weiß es wirklich, wer kann es hier sagen,
woher diese Welt kam, woraus sie entstand?
Die Götter gab es erst nach der Erschaffung;
wer also weiß es, woraus sie hervorging? – RV 10,129